EMERGENCE • PLUS DREI

GWK-Preisträger*innen in Recklinghausen
Justyna Janetzek, Danuta Karsten, Katrin Wegemann, Markus Willeke

Kunsthalle Recklinghausen
29. November 2020 bis 28. März 2021 

 

Die zweiteilige Ausstellung EMERGENCE • PLUS DREI zeigt unter dem Titel EMERGENCE Arbeiten der aktuellen GWK-Förderpreisträgerin Justyna Janetzek. PLUS DREI ist früheren GWK-Preisträger·innen, die aus Recklinghausen kommen, gewidmet: Danuta Karsten, Katrin Wegemann und Markus Willeke.

Einladung Justyna Janetzek – EMERGENCE
Einladung Plus Drei – Danuta Karsten, Katrin Wegemann, Markus Willeke

JUSTYNA JANETZEK

*1986 in Klosterbrück, Polen, 2006-2009 Institut für Kunst der Universität Oppeln, Polen, 2009-2016 Kunstakademie Münster, seit 2010 Studium bei den Professoren Maik und Dirk Löbbert, 2013 Meisterschülerin, 2016 Diplom, GWK-Förderpreisträgerin 2020, lebt in Viersen

Der GWK-Förderpreis Kunst geht in diesem Jahr an die Bildhauerin und Zeichnerin Justyna Janetzek. Die Jury würdigte die Arbeit Janetzeks als reif und eigenständig, durchdacht und, bei aller Reduziertheit, sinnlich höchst gegenwärtig, als handwerklich perfekt und ästhetisch so anspruchsvoll wie ansprechend. Provozierend, immer aber sensibel, greift die 34-Jährige mit ortsspezifischen Skulpturen aus lackiertem Stahlrohr und farbigen Flächen, die wie Zeichnungen im Raum anmuten, in Außen- und Innenräume ein oder sie verzaubert sie irritierend. Egal, ob die Interventionen der Künstlerin real oder für den virtuellen Raum, als Netzprojekt, konzipiert sind oder ob sie auf Farbzeichnungen auf Papier stattfinden, immer setzen sie in den Betrachtenden einen spannungsreichen, offenen Sehprozess in Gang. So werden in der Beschäftigung mit den Arbeiten Janetzeks die Konzepte von Bewegtheit und Starre, Linie und Fläche, Fläche und Raum beweglich und unsere Vorstellungen von fester Gegenständlichkeit, klarer Bedeutung und eindeutigen Bezügen im Raum werden schillernd. Das fasziniert und es geschieht, indem die Betrachtenden sich selber um die Arbeiten Justyna Janetzeks herum bewegen und dabei mit den Objekten zugleich deren Raum wie auch ihre eigene Position und Wahrnehmung reflektieren. 

www.justyna-janetzek.de

DANUTA KARSTEN

*1963 Mała Slonca, Polen, 1983–1985 Staatl. Hochschule der Bildenden Künste Gdansk, Polen, 1986–1993 Kunstakademie Düsseldorf, GWK-Förderpreisträgerin 1997, lebt in Recklinghausen

Alltagsmaterial und Allerweltselement: Danuta Karsten hat für ihre Installation transparente Kunststoffschläuche mit menschlicher Atemluft gefüllt und im Ausstellungsraum mit ihnen „gezeichnet“. Die dreidimensionale Zeichnung ist wie durchsichtig, dabei zugleich dicht, oder stabil und fragil, leicht hängt sie im Raum und touchiert den Boden, schon ein leiser Luftzug kann sie bewegen. Wechselndes Tageslicht fällt von außen herein, das Kunstlicht im Raum changiert fast unmerklich. Das spiegeln die Schläuche; Licht und Schatten, Luft und Temperatur spielen mit ihnen. Ein Zauber, der entrückt und zur Kontemplation unserer Lebensmittel und Ressourcen, der natürlichen wie der ästhetischen, einlädt. 

www.danutakarsten.com

KATRIN WEGEMANN

*1982 Recklinghausen, 2002–2003 Kunstakademie Münster, 2003–2007 Kunstakademie Düsseldorf, 2005–2006 Accademia di belle arti Lorenzo da Viterbo, Italien, 2007–2008 Kunsthochschule Berlin, GWK-Förderpreisträgerin 2010, lebt in Berlin

Als wären Prozesse eingefroren. Stadien der Mutation von Wesen, die man nicht benennen kann, scheinen sie festzuhalten: Katrin Wegemanns Keramiken wirken organisch, lebendig, doch Abbildungen real existierender Geschöpfe und definierbar sind sie nicht. Man fühlt sich an etwas erinnert, eine Assoziationswelt tut sich auf, frei, beweglich, offen. Wegemann: „Es war für mich, als kreierte ich eine Comicfigur, die dann ihr eigenes Leben, einen eigenen Charakter herausbildet und sich verselbständigt. Es gab Skizzen, aber manchmal ist im Arbeitsprozess aus dem Augenblick heraus Neues entstanden.“

www.katrinwegemann.de

MARKUS WILLEKE

*1971 Recklinghausen, 1992–2000 Kunstakademie Münster, GWK-Förderpreis Kunst 2005, lebt in Berlin

Eine Portrait-Reihe von Katzen, nach Fotos auf Aushängen an Bäumen und Straßenlaternen gemalt: Mit „Lost Cat“ zeigt Markus Willeke Bilder nach Fotos vermisster Tiere, die geknipst wurden in glücklicher Zeit. Willeke: „Ich suche im Alltag und auf Reisen nach Motiven, die in der Tradition des Memento Mori stehen und Sterblichkeit, Verlust, Flüchtigkeit behandeln. Mich fasziniert, dass die Fotos der entlaufenen Katzen eigentlich Illusionen sind. Ihnen entspricht keine Realität mehr. Indem ich bei der Umsetzung der Fotos in Malerei die Öl- und Lackfarben stark verflüssige und das Ineinanderlaufen der Farben einkalkuliere, werden die Farben selbst zum entscheidenden Teil des Prozesses des Verschwindens.“

www.markuswilleke.de

GWK-FÖRDERPREIS KUNST

Mit dem GWK-Förderpreis Kunst zeichnet die GWK-Gesellschaft für Westfälische Kulturarbeit jährlich einen jungen Künstler oder eine Künstlerin aus Westfalen-Lippe aus, der oder die durch herausragende Arbeiten hervorgetreten und nicht älter als 35 Jahre ist. Der Preis ist mit 4.000 Euro, einer Preisträgerausstellung in der Kunsthalle Recklinghausen, einem Katalog und der Aufnahme in ein mehrjähriges Förderprogramm dotiert. Mitglieder der Jury waren: Dr. Andrea Brockmann, Leiterin der Städtischen Museen und Galerien Paderborn, Maurice Funken, der den Neuen Aachener Kunstverein leitet, Dr. Stefan Rasche, Mitinhaber der Berliner Galerie Rasche Ripken, der Direktor der Museen der Stadt Recklinghausen, Dr. Hans-Jürgen Schwalm, sowie Dr. Ulf Sölter, Direktor des Gustav-Lübcke-Museums Hamm.

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Öffnungszeiten
Preise
* Schüler*innen, Auszubildende, Studierende, Gruppen ab 10 Personen, Inhaber*innen des Recklinghausen Passes bzw. ein entsprechender Ausweis anderer Gemeinden, Inhaber*innen der Ehrenamtskarte NRW bzw. der Jubiläums-Ehrenamtskarte NRW
Die Kunsthalle ist barrierefrei zugänglich.
Führungen
Die öffentlichen Führungen sind kostenfrei, es muss lediglich das Eintrittsgeld entrichtet werden.

Die Kosten für eine gebuchte Führung betragen 55,- Euro pro Gruppe (max. 20 Personen). Anmeldung unter Telefon (02361) 50 19 35.
Anschrift
Anfahrt
Die Kunsthalle liegt direkt gegenüber dem Hauptbahnhof am Zentralen Busbahnhof. Die Kunsthalle ist mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Unter dem Busbahnhof befindet sich eine Tiefgarage. Achten Sie auf die Öffnungszeiten!