Kunstpreis »junger westen« 2021


Der Kunstpreis »junger westen« geht an Jeewi Lee
Am Montag, 23. August 2021 tagte in der Kunsthalle Recklinghausen die Jury zum 38. Kunstpreis »junger westen«, 2021 ausgeschrieben für „Zeichung, Grafik und Fotografie“. Sie benannte 16 Künstler*innen für die Ausstellung, die vom 5. Dezember 2021 bis 30. Januar 2022 gezeigt wird: Ann-Josephin Dietz (Stuttgart), Rahel Goetsch (Frankfurt am Main), Jonas Habrich (Köln), Damaris Kerkhoff (Köln), Jeewi Lee (Berlin), Donja Nasseri (Düsseldorf), Nico Pachali (Hannover), Mari Lena Rapprich (Bremen), Morgaine Schäfer (Düsseldorf), Cordula Schieri (München), Berit Schneidereit (Düsseldorf), Isabell Schulte (Berlin), Yui Tombana (Münster), Yoana Tuzharova (Köln), Vladimir Unkovic (Essen) und Philipp Valenta (Hildesheim).
Zugleich wählten sie die südkoreanisch-deutsche Künstlerin Jeewi Lee (*1987, Seoul) aus Berlin zur Trägerin des mit 10.000 Euro dotierten Kunstpreises.
Jeewi Lees künstlerische Arbeit beschäftigt sich vorwiegend mit Spuren und reflektiert dabei den eigenen Produktionsprozess. Fragen nach Materialien und deren Eigenschaften sind für Lees Werk ebenso zentral, und ihre Arbeiten sind oft von überraschenden Umwandlungen oder Neu-Kombinationen geprägt. In Lees Arbeit existiert die Spur als Überbleibsel der Vergangenheit, als eine visuelle Allegorie für gelebte Erfahrung, für einen Ort und die individuelle oder kollektive Erinnerung.
„Jeewi Lees Arbeiten inszenieren, hinterfragen und erweitern in zunächst für die Kategorien ‚Zeichung, Grafik und Fotografie‘ ungewohnten Medien just die zentralen Aspekte dieser Gattungen. Ihre Arbeiten sind vor diesem Hintergrund konsequent und schlüssig, denn in ihren Werken auf Papier, in ihren Videos oder Installationen denkt sie den Strich, den Abdruck oder das Indexikalische auf beeindruckende Weise neu“, betont Dr. des. Nico Anklam, Direktor der städtischen Museen und Leiter der Kunsthalle Recklinghausen.
„Auf der Tradition des »jungen westens« fußend, steht die Wahl von Jeewi Lee für eine vielversprechende Aussicht auf eine neue Generation von Künstler*innen, die ihren größten internationalen Erfolg oft mit dem Preis »junger westen« begannen“, findet Christoph Tesche, Bürgermeister der Stadt Recklinghausen, „wir sind gespannt auf die Arbeiten in der Ausstellung im Dezember!“
Jeewi Lee studierte Malerei an der Universität der Künste Berlin und an dem Hunter College der City University in New York. 2018 war sie Preisträgerin der Villa Romana Florenz. 2020 wurde sie mit dem Werkstipendium der CAA und dem Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfond ausgezeichnet. Institutionelle Ausstellungen führten sie bereits in die Neue National Galerie und den Hamburger Bahnhof – Museum der Gegenwart, Berlin, ins Kunstmuseum Stuttgart und den Hamburger Kunstverein. 2021 war sie bereits im Ruhrgebiet vertreten mit ihrer Beteiligung an „Ruhr Ding: Klima“ der Urbanen Künste Ruhr.
Der Jury gehörten in diesem Jahr an: Jan Paul Evers (Kunstpreisträger »junger westen 2015«, Köln), Christina Landbrecht (Programmleiterin Kunst, Schering Stiftung, Berlin), Noor Mertens (Direktorin Kunstmuseum Bochum), Dr. Annett Reckert (Kustodin Kupferstichkabinett, Kunsthalle Bremen), Christoph Tesche (Bürgermeister der Stadt Recklinghausen), Holger Freitag (Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Wissenschaft und Stadtgeschichte der Stadt Recklinghausen), Dr. des. Nico Anklam (Direktor der Museen der Stadt Recklinghausen) und Kerstin Weber (Wiss. Mitarbeiterin, Kunsthalle Recklinghausen).
Der Kunstpreis »junger westen« ist der erste Förderpreis für Bildende Kunst, den eine deutsche Kommune nach 1945 auslobte. Dotiert mit 10.000 Euro wird er als Förderpreis für Bildende Kunst der Stadt Recklinghausen mit Unterstützung der Kulturstiftung der Stadtsparkasse Recklinghausen alle zwei Jahre vergeben. Diesjährig bewarben sich 483 Künstler*innen. Teilnehmen konnten sie ab Jahrgang 1986 einschließlich, Voraussetzung war außerdem ein Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland oder die deutsche Staatsbürgerschaft.
Die Preisträger des Kunstpreises »junger westen«
Der Kunstpreis »junger westen« wird seit 1948 alle zwei Jahre als Förderpreis für Bildende Kunst der Stadt Recklinghausen vergeben. Er erinnert an die 1948 in Recklinghausen gegründete Künstlergruppe »junger westen« mit den Gründungsmitgliedern Gustav Deppe, Thomas Grochowiak, Ernst Hermanns, Emil Schumacher, Heinrich Siepmann und Hans Werdehausen. Die Künstlergruppe gilt als eine der bedeutenden Quellen der deutschen Kunst der Nachkriegszeit.
2021 ausgeschrieben für Grafik, Zeichnung, Fotografie:
Jeewi Lee
2019 ausgeschrieben für Malerei:
Uğur Ulusoy
2017 ausgeschrieben für Skulptur, Plastik, Installation:
Max Leiß
2015 ausgeschrieben für Grafik, Zeichnung und Fotografie:
Jan Paul Evers
2013 ausgeschrieben für Malerei:
Florian Meisenberg
2011 ausgeschrieben für Plastik, Skulptur,Installation:
Michael Sailstorfer
2009 ausgeschrieben für Grafik, Zeichnung, Fotografie:
Susanne Britz (susannebritz) und Christian Schellenberger
2007 ausgeschrieben für Plastik, Skulptur, Installation:
Gereon Krebber
2005 ausgeschrieben für Malerei:
Kalin Lindena
2003 ausgeschrieben für Zeichnung, Grafik, Fotografie:
Peter Piller
2001 ausgeschrieben für Skulptur:
Ulrich Genth
1999 ausgeschrieben für Malerei:
Heike Gallmeier
1997 ausgeschrieben für Druckgrafik und Handzeichnung:
Andreas Ludwig
1995 ausgeschrieben für Skulptur:
Stefan Kern
1993 ausgeschrieben für Malerei:
Susanne Paesler
1991 ausgeschrieben für Druckgrafik:
Matthias Mansen sowie Bogdan Hoffmann und Martin Noel
1989 ausgeschrieben für Bildhauerei:
Hannes Forster
1987 ausgeschrieben für Handzeichnung:
Constantin Jaxy und Richard Teml
1985 ausgeschrieben für Malerei:
Petr Hrbek
1983 ausgeschrieben für Druckgrafik:
Hartmut Neumann
1981 ausgeschrieben für Bildhauerei:
Otto Boll
1979 ausgeschrieben für Collagen, Montagen, Assemblagen:
Rolf Glasmeier
1977 ausgeschrieben für Malerei:
Friedemann Hahn
1975 ausgeschrieben für alle Techniken zum Thema "Akt":
Erhard Göttlicher
1973 ausgeschrieben für alle Techniken zum Thema "Posie mit Material":
Ansgar Nierhoff
1972 ausgeschrieben für alle Techniken zum Thema "Politische und gesellschaftskritische Karikaturen":
Michel Sauer
1969 ausgeschrieben für Handzeichnung und Druckgrafik:
Christian Rickert
1967 ausgeschrieben für Malerei:
Gerhard Richter
1965 ausgeschrieben für Handzeichnung und für Druckgrafik
Handzeichnung: Roland Dörfler
Druckgrafik: Axel Knopp
1963 ausgeschrieben für Bildhauerei:
Erich Hauser
1961 ausgeschrieben für Malerei:
Horst Antes
1959 ausgeschrieben für Handzeichnung und Druckgrafik
Handzeichnung: Emil Cimiotti
Druckgrafik: Rolf Sackenheim
1957 ausgeschrieben für Bildhauerei:
Emil Cimiotti
1956 (erstmals öffentlich) ausgeschrieben für Malerei:
Emil Kiess
1954
Heinrich Siepmann
1951
HAP Grieshaber, Ernst Hermanns
1950
Hubert Berke, Hans Werdehausen
1948
Karl Otto Götz, Kurt Lehmann, Emil Schumacher, Heinrich Siepmann





Besucherinfo
Di-So und an Feiertagen | 11 bis 18 Uhr |
Heiligabend und Silvester | 11 bis 14 Uhr |
Montag | Geschlossen |
Normal | 5 € |
Ermäßigt* | 2,50 € |
Kinder unter 14 Jahren | frei |
Samstags | Pay-what-you-want |
Führungen auf Anfrage |
Die Kosten für eine gebuchte Führung betragen 55,- Euro pro Gruppe (max. 20 Personen). Anmeldung unter Telefon (02361) 50 19 35.
Kunsthalle Recklinghausen |
Große-Perdekamp-Straße 25–27 |
45657 Recklinghausen |
Telefon: +49(0)2361-50-1935 |
Telefax: +49(0)2361-50-1932 |
E-Mail: info@kunst-re.de |